Spannung bis zum Schluss - ASV Mainz 88 siegt in Neuss und kämpft sich Richtung Playoffs!

Der ASV Mainz 88 konnte am gestrigen Abend in einem dramatischen Duell den KSK Neuss knapp mit 16:15 besiegen und sicherte sich damit einen wichtigen Schritt Richtung Playoffs in der Ringer-Bundesliga. Erst im letzten Kampf des Abends wurde das Duell zugunsten der Mainzer entschieden, dank des wichtigen Siegs ihres Freistil-Asses Timur Bizhoev, der den finalen Kampf souverän gewann.

In der Staffel Nord qualifizieren sich die ersten vier Mannschaften für die Playoffs. Der ASV Mainz 88 reiste als Tabellen-Vierter mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den KSK nach Neuss und musste aufgrund mehrerer verletzungsbedingter Ausfälle seine Mannschaftsaufstellung stark anpassen. Die Gastgeber aus Neuss hatten die Chance, mit einem Sieg auf Mainz aufzuschließen, und waren dementsprechend mit einer starken Mannschaft aufgestellt. Unter anderem traten die beiden aktuellen U23-Bronzemedaillengewinner Denni Nakaev und Arslanbek Salimov sowie der U23-Vizeweltmeister Samuel Bellscheidt für Neuss an. Die größte Überraschung jedoch war die Rückkehr von Aaron Bellscheidt, der nach einer Verletzung und Operation früher als erwartet wieder auf der Matte stand.

Der Kampf begann vielversprechend für Mainz. Das junge Talent Timur Demir, erst 16 Jahre alt, eröffnete den Abend mit einem überraschenden Sieg über den gleichaltrigen, aber vierfachen deutschen Jugendmeister Ivan Seibel. Trotz anfänglicher Führung des Neussers konnte Demir dank eines taktisch klugen Wurfes einen 6:3-Sieg erringen und Mainz die ersten zwei Mannschaftspunkte sichern. „Für mich war der Kampf bis zum Ende spannend. Ich habe auch ein paar Fehler gemacht und hätte mehr Punkte holen können, aber am Ende bin ich doch sehr glücklich, dass mein Sieg der Mannschaft Punkte beschert hat. Und ich habe Erfahrungen gesammelt, die wichtig sind,“ resümierte Demir zufrieden.

Im Schwergewicht setzte sich Giorgi Meshvildishvili durch, der in dieser Saison das erste Mal für die Mainzer antrat. Er besiegte seinen Gegner Adlan Tasuyen nach nur zwei Minuten technisch überlegen und baute die Mainzer Führung auf 6:0 aus. Auch der strategisch kluge Einsatz von Andrij Yatsenko in einer höheren Gewichtsklasse zahlte sich aus: Nach nur 24 Sekunden besiegte er seinen Gegner technisch überlegen und stellte den Punktestand auf 10:0.

Der erste Rückschlag kam für Mainz jedoch im 98-Kilo-Kampf, als Neuss' Bronze-Gewinner Dennis Nakaev den Mainzer Ilja Klasner mit einem 5:2-Sieg schlug und den Punktestand auf 2:10 verkürzte. Danach konnte Neuss weiter aufholen, als Arslanbek Salimov Ashot Shahbazyan technisch überlegen besiegte. „Wir haben gleich bei der Waage gewusst, dass das ein schwieriger Kampfabend wird. Der Erfolg von Timur Demir war da besonders wichtig,“ betonte Co-Trainer Harun Yildiz. Zur Pause stand es damit 10:6 für Mainz, doch das Duell blieb offen.

Unbeeindruckt vom knapper werdenden Vorsprung ging das Mainzer Geburtstagskind Pouria Taherkhani nach der Pause auf die Matte und sorgte mit einem technisch überlegenen Sieg für vier weitere Mannschaftspunkte. Die Mainzer führten nun mit 14:6. Doch Neuss gab nicht auf: Der Drittplatzierte der U23-Europameisterschaft von 2023, Vasile Diacon, gewann klar gegen Iosif Shahbazyan und holte vier Punkte für Neuss, wodurch der Vorsprung auf 10:14 schrumpfte. Samuel Bellscheidt gelang es anschließend mit einem schnellen technischen Überlegenheitssieg über Adam Shtrom, den Punktestand sogar auf 14:14 auszugleichen.

Das Publikum fieberte nun auf den entscheidenden vorletzten Kampf hin, bei dem Aaron Bellscheidt – zurück nach Verletzung – gegen Kristupas Sleiva antrat. In einem intensiven Duell sicherte sich Bellscheidt durch eine knappe Entscheidung mit 2:1 den Sieg und brachte Neuss mit 15:14 in Führung.

Der letzte Kampf sollte die Entscheidung bringen, und Mainz setzte auf Timur Bizhoev, einen erfahrenen Freistilringer, der in der Bundesliga ungeschlagen ist. Cheftrainer David Bichinaschwilis Vorgabe lautete, auf Sicherheit zu ringen und einen Sieg mit mindestens zwei Punkten Vorsprung zu erzielen. Bizhoev ließ seinem Gegner Krisztian Biro, dem Drittplatzierten der U23-Europameisterschaft 2023, kaum Chancen und holte mit einem 5:0-Sieg die entscheidenden Punkte, die Mainz den 16:15-Endstand und damit den Sieg sicherten.

„Auch wenn es ein maximal knapper Sieg wurde, können wir sehr gut damit leben. Trotz der aufgrund von Krankheit und Verletzungen widrigen Ausgangsbedingungen haben unsere Trainer und Jungs einen tollen Job gemacht,“ resümierte der erste Vorsitzende Baris Baglan.

Mit diesem hart erkämpften Erfolg hat sich der ASV Mainz 88 in der Tabelle weiter gefestigt und die Chancen auf die Playoff-Teilnahme erhöht. Die Verletzungsproblematik bleibt jedoch ein Thema. Nach einer einwöchigen Kampfpause erwartet sie am 16. November ein schwieriger Auswärtskampf beim Tabellenführer in Hösbach.

Von Karani Kutlu

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