WIR PACKEN EUCH – DIE ROTE WAND AUS MAINZ
Am Samstagabend startet der Deutsche Mannschaftsmeister ASV Mainz 88 in die neue Saison und zum Auftakt kommen die Red-Devils aus Heilbronn. Es wird gleich zu einer Standortbestimmung für beide Teams, denn taktiert wird an diesem Abend garantiert nicht. Die Heilbronner waren in der vergangenen Saison die einzige Mannschaft die den Meister schlagen konnte.
Duelle gegen Red-Devils voller Spannung
Auf die Red-Devils trafen die Mainzer erstmals 2017 in der Liga und damals nannten sie sich noch VFL Neckargartach. Die Mainzer gewannen beide Kämpfe gegen den Neuling aber es wurde deutlich, dass die Heilbronner großes vorhatten. Zunächst änderte der 1924 gegründete Ringerverein in seinen Vereinsnamen in „Red Devil´s Heilbronn“ um und verpflichtete mehrere Weltklasseringer um gleich in der zweiten Saison den Meistertitel zu erringen.
Mehrfachweltmeister Frank Stäbler, Europameister Pascal Eisele, U23 Europameister Etka Sever und der Olympionike und Eigengewächs Eduard Popp bildeten dabei die „Deutsche Achse“. Gleich in ihrer zweiten Saison erreichten Sie auch prompt das Finale und scheiterten nur knapp an den Bayern aus Burghausen.
2019 nahmen sie einen weiteren Anlauf um den Titel zu gewinnen, scheiterten aber denkbar knapp im Viertelfinale an den Mainzern. Unvergessen dabei, dass nach zwei spannenden Kämpfen nicht gleich feststand, wer ins Halbfinale eingezogen war. Die Red-Devils hatten zuhause mit 18-12 gewonnen und die Mainzer im Rückkampf ebenfalls zuhause mit 17-11. Doch mussten zunächst bangen, denn es bestand Gleichstand bei den Siegen. Bange Minuten begannen, es wurde hin und her telefoniert rund um den Verband um Klarheit zu schaffen. Die Mainzer Fans beobachteten das Geschehnis gebannt auf ihren Sitzen. Nieman verließ die Halle. Die Spannung war bedrückend und die Nerven der Protagonisten äußerst angespannt. Chefcoach David Bichinashvili beschrieb die Situation als „Einer der schwersten Momente in meinem Leben“. Erst nach 30 quälenden Minuten erklärten die Kampfrichter die 88er zum Sieger. In beiden Duellen hatten sie mehr 4:0 Siege eingefahren als die Heilbronner.
Fans in Ekstase
Für die Fans der 88er gab es kein Halten mehr. Sie feierten mit ihren Ringern den für unmöglich gehaltenen Halbfinaleinzug und hatten wieder einmal gezeigt, was ein Heimkampf in Mainz für den Gegner bedeutet. Die legendäre „Mainzer Wand“. Geliebt von den Ringern, gefürchtet von den gegnerischen Vereinen. Lautstark, emotional und einfach mainzigartig, unterstützen die Mainzer unablässig ihre 10 „Bube“ auf der Matte. Wieder einmal hatten sie ihre Sportler zum Erfolg gepeitscht. Genau wie in der vergangenen Saison, als die Mainzer Ringer ihren vierten Meistertitel erringen konnten.
1. Vorsitzender Baris Baglan ist beindruckt von dieser Symbiose zwischen der Mannschaft und den Fans „Wir wollen mit dynamischen und begeisterndem Ringsport unsere Mainzer Wand packen und lassen uns dann durch ihre Fan-Energie tragen“. Das sie gleich gegen so einen starken Gegner starten stört ihn nicht. Im Gegenteil, er freut sich über die Heilbronner: „Die Red-Devils sind ein attraktiver und schwieriger Gegner und ein Zuschauermagnet. Unsere Fans können sich auf spannende Kämpfe von tollen Athleten freuen“.
Trotz Meistertitel - Eintrittskarten nur 10 Euro
Die Mainzer haben die Eintrittskarten gegenüber der vergangenen Saison deutlich gesenkt. Als Grund nennt Baris Baglan, dass man den Zuschauern etwas zurückgeben möchte. „Wir sind ein Familienverein und wollen bei unseren Kämpfen Vater, Mutter mit Kind und Kegel bei uns in der Halle haben. Am liebsten in roter Bekleidung.“
Bundesligakampf ASV Mainz 88 – Red-Devils Heilbronn am 30.09.2023 um 19:30 Uhr
Sporthalle am großen Sand, Obere Kreuzstrasse 9-13, 55120 Mainz
Karani Kutlu